Spider-Man Hors Série ist die Sonderbandreihe für Spider-Man. So etwas gibt es in Deutschland auch für die X-Men. Hier werden komplette Minis oder mehrere One-Shots aus dem Spider-Man Umfeld veröffentlicht. Ich habe mich dazu entschieden, die Review in zwei Teile zu gliedern, weil hier drinnen auch zwei Mini-Serien beinhaltet sind. Also nun zur ersten, Dark Reign: Mister Negative.Mister Negative ist der Schurke aus der Spider-Man Story, mit der ich damals nach BND ausgestiegen bin. Allerdings nicht, weil ich die Figur mies fand, auch nicht nur wegen dem doofen BND, sondern weil mir damals ein Comicverbot erteilt wurde. Als Figur fand ich ihn allerdings sehr cool, alleine weil ich die Ying/Yang Idee an der Figur und ihr Design so mag.
Und diese Mini hat mir auch sehr viel Spass gemacht. Zur Story: auch hier ist Hood der Bösewicht. Er kontrolliert nun im Dark Reign das kriminelle Geschehen in New York, abgesehen von Chinatown, hier hat noch immer Mister Negative das Sagen. Das sorgt natürlich für Konfliktpotenzial.
Nebenbei versucht Betty Brant, Peter Parkers erste Jugendliebe und Journalistin, etwas über Martin Li, Philantrop und Geschäftsmann, in Erfahrung zu bringen. Niemand ahnt, das er und Mr. Negative ein und die selbe Person sind. Deswegen auch Ying und Yang. Nur wieso er diese Thematik gewählt hat, ist mir nicht ganz klar. Er sagt, in einem tollen Dialog mit Betty Brant er fände (ich bin eine Niete im Konjunktiv), die „Gleichgewichtsphilosophie“ schön. Aha.
Dieser Mini ist alles gelungen, was sie erreichen wollte: der Charakter Mister Negative hat mich nun vollends überzeugt, und ich wurde von der Action gut unterhalten.
Allerdings gehen hier, wie auch beim Punisher, die B-Superschurken ziemlich unter. Und die Geschichte ist auch nichts besonderes, auch wenn ich dieses Argument hasse. Ich würde sagen die Story ist einfach grundsolide. Zudem ist Spider-Mans Auftritt in diesem Comic total unnötig, auch wenn er zeigt, wie mächtig Mr Negative wirklich ist.
Dark Reign als Status Quo fand ich sehr interessant. Hier wird das Potenzial ausgenützt und die Idee der Story ist echt gut. Norman Osborn hat ein tolle Szene mit einer kleinen George Bush-Anspielung. Bei Hood ergeht es mir wie den meisten: meh. Total austauschbar und langweilig. Dennoch finde ich, das der Autor Zeb Wells hier seine Möglichkeiten und Vorraussetzungen perfekt genützt.
Die Zeichnungen von Gianluca Gugliotta zeigen Potenzial, schwanken aber sehr. Sein „verschwurbelter“ Stil gefällt mir, aber einige Panels verhaut er ziemlich. Einzig im Kampf zwischen Hood und Negative hat er mich begeistert, das lag aber auch an der Szene selbst.
Flüssige, spassige Mini zu einem interessanten Charakter. 7/10